Re: Sicherheit des Lea?
www.FamPlan.de Forum: natuerlich Verhueten , z.b. natürliche Familienplanung (symptothermal)
Geschrieben von Pingu am 24. Juni 2004 17:25:25:
Als Antwort auf: Sicherheit des Lea? geschrieben von Anita am 24. Juni 2004 14:28:03:
Witzig dass Du gerade fragst, meine Freundin und ich hatten nämlich heute die Diskussion und ich wollte hier gerade sowieso was schreiben!
Also nachdem meine Freundin auch die Infos über die Zulassung in den USA gefunden hat, waren wir ebenfalls etwas verunsichert. Sie hat dann den Originalartikel gefunden, in dem die Studie veröffentlicht wurde und ich habe ihn gerade hier vorliegen. Falls Ihr einen Computer mit Zugang zu Journals habt (in einer Uni oder so), könnt Ihr den gesamten Artikel hier nachlesen:
http://www.sciencedirect.com/science?_ob=IssueURL&_tockey=%23TOC%235008%231996%23999469993%2376273%23FLP%23Volume_53,_Issue_6,_Pages_321-385_(June_1996)&_auth=y&view=c&_acct=C000050221&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10&md5=e76079512bf1fa52b5c2f3199f64b43c
Die Zusammenfassung, die auch schon recht aufschlussreich ist, müsste man auf jeden Fall lesen können.
Also hier die Zahlen und Überlegungen:
Die Studie ergab 8.7 Schwangerschaften in einem HALBEN Jahr bei Verwendung eines Spermizids und 12.9 ohne. Daraus ergibt sich ein PI von 9.1 bzw. 15.3, das wäre dann aufs Jahr gerechnet (wenn ich es richtig verstehe).Nun geben die Autoren an, dass an dieser Studie eine viel höhere Anzahl Frauen, die schon mal ein Kind zur Welt gebracht haben, teilgenommen haben, als an Vergleichsstudien die Diaphragmen oder Portiokappen getestet haben. Auch bei einer Portiokappe gibt es sehr unterschiedliche Ergebnisse, je nachdem ob die Frau schon mal Kinder hatte oder nicht. In einer zitierten Studie kommt für die Portiokappe ein PI von 20.7 für Frauen, die bereits Kinder haben und von 8.9 für Frauen, die noch keine Kinder haben, heraus. Man muss bedenken, dass die Studien (sowohl die Portiokappenstudie als auch die Lea-Studie) relativ viele Anwenderfehler "durchgehen lassen", also mit einrechnen, so wie ich das verstanden habe, das ist vermutlich der Grund warum die insgesamten Ergebnisse eher schlecht sind (es gibt ja Studien mit viel besseren Ergebnissen für die Portiokappe).
Anschliessend rechnen die Autoren der Studie die "Population" der Studienteilnehmer um auf das Verhältnis von Frauen mit Kind zu Frauen ohne Kind, bei den entsprechenden Diaphragma- oder Portiokappen-Studien. Also sie machen eine Rechnung "Was wäre wenn an unserer Studie nicht 80% Frauen mit Kind und 20% ohne teilgenommen hätten, sondern wie an den vorherigen Dia- bzw. Portiokappen-Studien eher 80% Frauen ohne Kind und 20% mit Kind teilgenommen hätten?". Wie genau das gerechnet wird, weiss ich nicht, aber ich nehme an, dass die Methode PRINZIPIELL wissenschaftlich akzeptabel ist. Sie sprechen dabei von einer "Standardisierung" zu den anderen Studien. Bei dieser "Was wäre wenn"-Rechnung kommen dann die Zahlen, die wir von Leadirekt kennen heraus: 2.2 für mit Spermizid und 2.9 für ohne Spermizid. Bedenken muss man allerdings, dass das immer noch Werte für ein HALBES Jahr sind. Um den PI dabei zu ermitteln, darf man das nicht einfach mal zwei nehmen, aber er liegt dann wohl noch etwas höher, ich würde mal grob schätzen, so bei 3-5.
Über diese Methode kann man nun natürlich streiten. Was für die meisten von uns relativ beruhigend sein dürfte, ist, dass von den Frauen ohne Kinder KEINE EINZIGE schwanger wurde. Leider haben davon aber auch nur 30 Frauen teilgenommen. Eigentlich genügt das nicht, um Schlussfolgerungen zu ziehen, aber ich würde mal sagen, es ist ein guter Anhaltspunkt dafür, dass der PI für Frauen ohne Kinder doch ziemlich niedrig sein sollte.
Also ich hoffe das war nun einigermassen verständlich. Da die einzige, die sich bei uns bisher beschwert hat, dass sie mit dem Lea schwanger wurde, auch schon Kinder hatte, nehme ich mal an, dass das Lea für Frauen ohne Kinder ziemlich sicher ist. Einer Frau, die schon mal vaginal ein Kind geboren hat, würde ich es allerdings nicht mehr empfehlen. Laut der Studie wäre für sie der PI bei 11.3 (mit Spermizid) bzw. 17.6 (ohne Spermizid).
Prinzipiell finde ich auch, dass es plausibel klingt, dass gerade Lea und Portiokappe für Frauen mit Kindern nicht mehr so gut funktionieren (in etwas geringerem Ausmass scheint das allerdings auch für das Dia zu gelten). Der Muttermund einer Frau, die schon mal ein Kind bekommen hat, soll ja angeblich nicht mehr rund sein und man könnte sich schon irgendwie vorstellen, dass die Funktionalität dann etwas eingeschränkt ist. Naja, ich hab das noch nie nachgefühlt ;-), vielleicht kann uns dazu eine Frau was sagen, die schon Kinder hat und weiss, wie der MM dann aussieht...
So, das war eine sehr kurze Zusammenfassung der Studie und meine Gedanken dazu, ein bisschen "schoflig" finde ich es schon, dass sie ihre Sicherheit so "zusammenrechnen" und dann so überall angeben, aber naja. Eigentlich müsste man halt mal eine Studie durchführen, wo tatsächlich mehr Frauen ohne Kinder teilnehmen und dann mal "echte" Werte ermitteln und nicht so "zusammengerechnete". Das wäre halt teuer, es gibt für solche Studien ja tausende von rechtlichen und wissenschaftlichen Voraussetzungen... Aber es wäre sehr interessant.
Also, Ihr könnt Euch jetzt nochmal überlegen ob Ihr Euren Leas noch traut und ich hoffe ich habe keinen erschreckt mit diesen Werten!
Liebe Grüsse,
Pingu
- Re: Sicherheit des Lea? julia 25.6.2004 10:45 (1)
- Re: Sicherheit des Lea? Pingu 25.6.2004 13:25 (0)
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