Re: frage zu: befruchtetes Ei als 'normale' Pillenblutung ausgestoßen
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Geschrieben von Franziska am 09. November 2004 11:57:40:
Als Antwort auf: frage zu: befruchtetes Ei als 'normale' Pillenblutung ausgestoßen geschrieben von Majah am 04. November 2004 20:46:25:
Hallo Majah,
die Pille bzw. Micro-Pille (Östrogen-Gestagen-Kombi) wurde eigentlich dazu entwickelt einen Eisprung zu verhindert. Normalerweise tut sie das auch. Es müssen nicht immer Störfaktoren (Antibiotika, Durchfall, etc.) da sein, um die ovulationshemmende Wirkung auszusetzen. Da der Körper trotz Pille in einem weiß ich nicht wie hohem oder geringen Ausmaß auch eigene Hormone produziert kommt es manchmal eben zu sogenannten Durchbruchsovulationen. Diese Wahrscheinlichkeit ist bei den hormonellen Mitteln mit ausschliesslich Gestagenen (Mini-Pille, Mirena, Implanon, etc.) viel höher. Die Pille-Danach ist im Grunde genommen nichts anderes als eine hochkonzentrierte Micro-Pille.Die "Nebenwirkungen" der Micro-Pille wurden erst später erkannt und erhöhen im Falle solcher Durchbruchsovulationen deren Sicherheit. Dabei wird der Schleimpropf im Gebärmutterhals verdickt, dass es nicht leicht durchdringlich für Spermien wird und die Spermien keine optimalen Lebensbedingungen vorfinden (NFP-Anwenderinnen wissen ja, dass sich Spermien im spinnbaren Zervixschleim am wohlsten fühlen ), zusätzlich wird die Gebärmutterschleimhaut so aufgebaut, dass es keine Lebensgrundlage für ein befruchtetes Ei bietet.
Außerdem hat die Pille noch eine weitere Wirkung, der sogenannte Tubenfaktor. Normalerweise wirken die Eileiter wie eine Transportbahn und versorgen auch das befruchtete Ei bis es sich endgültig einnisten kann. Künstliche Hormone bewirken, dass das Ei zu langsam befördert wird und es die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr rechtzeitig erreicht. In beiden Fällen, also Gebärmutterschleimhautveränderung und Tubenfaktor, verhungert das befruchtete Ei und stirbt schliesslich ab, es kann sich also nicht mehr einnisten (Nidationshemmung), es wird dann mit der nächsten Pillenblutung ausgestoßen. Tritt dieser Fall ein kann man nun wirklich nicht mehr von EMPFÄNGNIS-Verhütungsmittel bzw. Kontrazeptiva sprechen, sondern lediglich von SCHWANGERSCHAFTS-Verhütungsmittel, denn eine SS beginnt nach deutschem Recht erst mit der Einnistung. Das Leben beginnt aber mit der Befruchtung / Empfängis, das ist wohl jedem klar.Aber heutzutage ernet man nur Unverständnis, wenn man von frühabtreibender Wirkung spricht. Ich war in meiner Pillenzeit bei einigen Frauenärzten und keiner hat mich über die wirklichen Zusatzwirkungen von künstlichen Hormonen aufgeklärt. Aber gut, dass der Arzt mir gesagt hat, dass die Pille meine Haut wieder schön macht. Für mich persönlich ein Armutszeugnis. Naja, mag jeder drüber denken wie er will.
Für die einen zum Glück für die anderen nur leider können alle 4 Schutzmechanismen der Micro-Pille auch versagen, so dass ein besonders "hartnäckiges" Ei es trotzdem schafft sich einzunisten und zu überleben. Je länger es lebt, desto mehr körpereigene Hormone zur Schwangerschaftserhaltung werden gebildet, so dass es sich normal entwickeln kann. Sonst hätte die Pille ja einen Pearl-Index von 0,0 (Methodensicherheit, wenn man Anwendungsfehler schon abzieht).
Im Nachhinein ist es mir aufgefallen, als ich die Pille genommen habe und von NFP aber noch keine Ahnung hatte, hatte ich ein paar mal klaren spinnbaren "Scheidenausfluss" beobachtet, da machte ich mir aber überhaupt keine Gedanken, weil der so schnell wieder weg war. Heute kann ich aber stark ahnen was eigentlich los war...
Ich wollte hier nur mal eine andere Meinung zu den zahlreichen "über-befruchtete-Eizellen-mache-ich-mir-keine-großen-Gedanken"-Meinungen kundtun. Ich will damit aber niemanden persönlich angreifen. Ich weiss selber, dass unter natürlichen Bedingungen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein befruchtetes Ei nicht lebensfähig ist, wenn irgendwas in dem äußerst komplizierten System nicht stimmt, und es auch absterben kann und mit der nächsten Blutung ausgestoßen wird. Aber da kann ich nichts dafür. Ich kann aber schon was dafür wenn ich es künstlich fördere, auch wenn zusammengerechnete Wahrscheinlichkeiten insgesammt eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine frühabtreibende Wirkung ergeben. Mir persönlich geht es nicht um eine geringe Wahrscheinlichkeit, sondern um menschliches Leben in seiner wehrlosesten Form.Franziska
- Re: frage zu: befruchtetes Ei als 'normale' Pillenblutung ausgestoßen Elis 10.11.2004 12:13 (1)
- Re: frage zu: befruchtetes Ei als 'normale' Pillenblutung ausgestoßen Sivie 10.11.2004 13:07 (0)
- Re: frage zu: befruchtetes Ei als 'normale' Pillenblutung ausgestoßen Janette 10.11.2004 08:14 (0)
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